Poesie
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Ich bin trotzdem gegangen
Ich habe keine Entscheidung gespürt. Keinen Moment, in dem alles klar war. Ich war nicht sicher. Nicht überzeugt. Und auch nicht mutig. Und trotzdem bin ich gegangen. Naja vielleicht war es mehr ein Rutschen als ein echter Schritt. Ein „Jetzt geht’s halt nicht mehr anders.“ oder ein „Ich kann nicht da bleiben, wo ich war.“…
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Nicht für immer, aber echt
Ich dachte immer, Zuhause sei ein Ort. Einer mit Adresse, mit Routine und Verlässlichkeit. Aber vielleicht ist Zuhause manchmal einfach da, wo ich leicht bin. Wo ich atme, ohne mich zu fragen, wie es wirkt. Wo ich mich nicht festhalten muss, weil nichts droht zu kippen. Ich habe Orte erlebt, die nicht mir gehörten, und…
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Dinge, die bleiben
Es gibt Dinge, die einfach da sind. Nicht, weil man sie braucht. Nicht, weil sie schön sind. Sondern weil sie geblieben sind, während anderes gegangen ist. Die Tasse mit dem kleinen Sprung, aus der ich seit Jahren trinke. Nicht, weil sie besonders ist. Sondern, weil sie irgendwie dazugehört. Wie ein Geräusch, das man erst vermisst,…
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Ich dachte, Anfänge wären laut
Ich habe vergessen, dass neue Anfänge auch leise sein dürfen. Dass sie nicht immer mit einem Knall beginnen, einem Flugticket, einer Kündigung oder einem Satz, den man nie wieder zurücknehmen kann. Ich habe gewartet auf ein Gefühl, das alles übertönt. Auf Klarheit, die sich wie eine Entscheidung anfühlt. Auf dieses „Jetzt beginnt es wirklich“. Und…
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Ich schaue zurück – und sehe mich.
Ich habe lange nur nach vorne geschaut. Auf Ziele, auf Pläne, auf das, was noch fehlt. Ich habe funktioniert, gestaltet, entschieden – immer mit Blick auf das Nächste. Und dabei fast vergessen, wie weit ich schon gekommen bin. Heute habe ich kurz angehalten. Nicht weil ich musste, sondern weil etwas in mir still wurde. Ich…
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Ein Stück weiter
Ich war nicht verloren. Nur ein bisschen zu lange unterwegs, ohne wirklich zu wissen, wohin. Ich hatte Pläne, aber sie fühlten sich nicht mehr nach mir an. Ich hatte Ziele, aber sie wurden leise. Doch irgendwo da war ich – nur eben ohne Richtung. Manchmal ist das schwer zu erkennen. Man funktioniert, man erledigt, man…
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Raus aus dem Kostüm
Für mich ist es Zeit zu gehen. Raus aus dem Karriere-Korsett. Raus aus der Rolle, die man nicht mehr sieht, weil sie so gut sitzt. Ich habe es noch einmal getragen. Für mehr als ein Jahr. Das Kostüm, das funktioniert. Ich weiß noch immer, wie man spricht, steht, den Raum hält. Und ich kann es…
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Nichts fühlt sich fertig an
Ich mache viel. Ich arbeite, schreibe, beantworte Nachrichten, plane, erledige, halte alles am Laufen. Aber es fühlt sich selten nach etwas an. Kein Fortschritt. Kein Stolz. Kein Geschafft. Die To-Do-Listen werden kürzer. Und ich müder. Dazwischen frage ich mich: Warum bleibt so wenig hängen? Ich weiß, dass ich funktioniere. Aber manchmal wünsche ich mir, dass…
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Wenn nur noch Stärke bleibt
Ich kann stark sein. Ich bin es oft. In Meetings. In Entscheidungen. Im Ton.Ich weiß, wie man auftritt. Wie man überzeugt. Wie man das Richtige sagt, damit niemand fragt, ob man es kann. Es hat mich weit gebracht. Aber manchmal in den stillen Momenten frage ich mich, was ich dafür abgelegt habe. Vielleicht diese andere…
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Selbstverordnet
Wir haben sie immer um uns herum. Von Kunden, von Chefs, von Kollegen. Und wenn wir alles erfüllt haben, setzten wir sie für uns selbst. Deadlines. Kalender. To-Dos. Rote Markierungen. Sie bedeuten Druck. Und gleichzeitig Richtung. Sie weisen uns die nächste Aufgabe. Etwas das fertig werden muss – und meist auch wird. Aber wie viele…