Für mich ist es Zeit zu gehen. Raus aus dem Karriere-Korsett. Raus aus der Rolle, die man nicht mehr sieht, weil sie so gut sitzt.
Ich habe es noch einmal getragen. Für mehr als ein Jahr. Das Kostüm, das funktioniert.
Ich weiß noch immer, wie man spricht, steht, den Raum hält.
Und ich kann es immer noch.
Ich kann pünktlich sein, präsent, effizient, angemessen in jedem Ton. Ich kann mich halten – auch dann, wenn ich schon längst nicht mehr da bin.
Aber ich bin müde geworden, so viel zu wissen, ohne je wirklich gefragt zu werden. Müde davon, meinen Wert in Wirkung zu messen.
Ich gehe nicht, weil ich es nicht kann. Ich gehe, weil ich es zu gut kann. Weil ich irgendwann gemerkt habe, dass mich dieses Können immer weiter von mir selbst entfernt.
Ich mache Platz. Für mich. Für Arbeit, die nicht nur Performance ist. Für Tage, an denen ich nicht wirke, sondern einfach da bin.
Ich ziehe mich nicht zurück – ich ziehe mich einfach um. Und lasse vielleicht zum ersten Mal Platz für mich selbst.

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