Ich habe Angst vor einem Buch. Eins, das noch darauf wartet, geschrieben zu werden.
Nicht, weil ich nicht weiß, wie man schreibt. Nicht, weil ich nicht weiß, wie ich anfangen soll.
Sondern, weil ich ganz genau weiß, was ich dafür fühlen muss.
Es geht um Emilia. Eine Figur, die nah an mir ist – vielleicht zu nah.
Nicht autobiografisch, aber auch nicht ausgedacht.
Wenn ich über sie schreibe, schreibe ich auch über mich.
Nicht über mein Leben, sondern über das, was ich darin sonst lieber umschiffe.
Und ich weiß:
Wenn ich das Buch ehrlich schreiben will, dann muss ich dahin, wo ich nicht kontrolliere, nicht inszeniere, nicht formuliere, sondern einfach nur hinschaue.
Und das ist schwer.
Nicht literarisch – menschlich.
Ich könnte mir irgendeine Geschichte über ihr weiteres Leben ausdenken.
Eine, die funktioniert.
Aber das würdet ihr spüren.
Ich würde das auch tun.
Und vielleicht zum ersten Mal nicht darüber hinweglesen können.
Denn diesmal geht es nicht ums Storytelling.
Sondern um einen Punkt in mir, den ich nicht mehr umkreisen will.
Ich will ihn treffen.
Aber noch halte ich Abstand.
Noch schreibe ich Texte darüber. Noch erzähle ich, dass ich es vielleicht bald tue.
Und ich weiß, so beginnt es meistens.
Nicht mit dem ersten Satz.
Sondern mit dem Moment, in dem ich aufhöre, mir selbst aus dem Weg zu gehen.

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