Vor mir sehe ich die Flugzeuge. All die Menschen, die endlich angekommen sind und im Eiltempo zu der Gepäckausgabe laufen. Und die, die den Abflug kaum erwarten können.
Die jungen Männer, die sich schon um 8 Uhr morgens mit reichlich Bier und Gegrölle auf den alljährlichen Mallorca-Urlaub einstimmen. Und die kichernden Mädels auf den Weg zum Junggesellenabschied.
Der einzige Unterschied ist das Getränk – sie trinken lieber Sekt.
Genervte Geschäftsleute in nicht ganz sitzenden Anzügen sitzen vor zu schlechtem Kaffee und zu vielen Akten herum und gähnen so lange bis sie endlich zum Boarding aufgerufen werden.
Dazwischen ein paar Kinder mit schreienden Babys, überforderten Eltern und augenrollenden Teenagern.
Und ich. Mit kleinem Koffer und großen Träumen.
Doch da auch vor mir ein dünner Kaffee und ein Glas Wein steht, frage ich mich für einen kurzen Moment, ob ich wirklich so anders bin, als ich es immer dachte. Auf einmal fühlte ich mich gar nicht mehr so besonders, wie bei der Buchung des Fluges.
Vielleicht war ich gar nicht anders – nicht besser, nicht schlechter. Vielleicht hatte ich nur ein anderes Ziel. Ich war nicht hier für einen kurzen Urlaub, eine Auszeit aus der Routine oder ein Meeting mit dem Kunden.
Ich holte mein Flugticket aus meiner Tasche und starrte es für einen Moment noch immer ungläubig an. Mein erstes One-Way-Ticket. Und vielleicht war es genau das, was mich am Ende doch anders machte – die Entscheidung genau so eines zu kaufen.
Die Entscheidung zu treffen alles hinter mir zu lassen und Neues zu erleben.
Nicht um vor mir selbst zu fliehen – sondern um mich endlich selbst zu finden.

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